Komplexe Achsdeformitäten
Seltene Knochenerkrankungen wie z.B. der Phosphatdiabetes können sekundär zu deutlichen Fehlstellungen des Oberschenkels oder des Schienbeines führen. Ebenso kann es beispielsweise nach einem Unfall oder einer Entzündung im Knochen zu einem vorzeitigen Verschluss der Wachstumsfuge kommen. Auch hierdurch können sowohl Fehlstellungen mit groteskem Bewegungsausmaß wie z.B. der massiven Überstreckbarkeit des Kniegelenkes als auch Beinlängendifferenzen entstehen. Dies führt früher oder später zu einem frühzeitigen Gelenkverschleiß, daher sollte man Fehlstellungen, die ein gewisses Maß überschreiten, nicht so belassen.
Diagnose komplexer Achsdeformitäten
Es bedarf zunächst einer exakten Deformitätenanalyse, die wir anhand digital angefertigter Röntgenbilder machen. Mit Hilfe einer entsprechenden Software werden diese Bilder analysiert. Es wird der Punkt der größten Fehlstellung sowie der Beinlängenunterschied exakt bestimmt.
So kann es unter Umständen notwendig sein, dass nicht nur eine Fehlstellung des Unterschenkels wie z.B. eine O- Beinstellung adressiert werden muss, sondern zeitgleich eine Verkürzung etwa des Unterschenkels. Der Knochen wird zur Korrekturoperation oftmals am Ort der größten Fehlstellung durchtrennt.
Operative Therapie komplexer Achsdeformitäten
Durch den Einsatz von Verlängerungsmarknägeln ist es möglich, zwei Probleme in einer Operation anzugehen. Zunächst kann die Fehlstellung durch das exakte Einbringen eines dieser Merknägel korrigiert werden, in einem zweiten Schritt dann der verkürzte Knochen verlängert werden.
Zudem kann z.B. durch den Einsatz eines Hexapodenfixateurs (Ringfixateur) zunächst die Gelenkfläche des Kniegelenkes rekonstruiert, im nächsten Schritt der Unterschenkel verlängert werden.
Glücklicherweise sind diese Fehlstellungen recht selten. Sie werden von uns als Team seit mehreren Jahren regelmäßig behandelt, ob durch den Einsatz eines Hexapodenfixateurs von außen angebracht oder durch das Einbringen eines verlängerbaren Marknagels.
Checkliste Kinderorthopädie: Was Sie zum Termin bitte mitbringen
Um eine möglichst umfassende und reibungslose Konsultation zu gewährleisten, bitten wir Sie, folgende Dokumente zur Sprechstunde mitzubringen:
- Versichertenkarte
- Patient*in mit Sorgeberechtigten
- Einweisung/ Überweisung
- Vorbefunde, Unterlagen, Röntgenbilder, CT, MRT sofern vorhanden auf CD
Telefonischen Terminvergabe unter 040 67377-480, montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr sowie freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 14:30 Uhr.